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Kater-Killer oder Kult-Getränk?

Mit dem Beitrag „Vodka, Pickle Juice, Kettlebell Lifting and Other Russian Pastime“ in der Kraftsport-Zeitschrift MILO machte Pavel Tsatsouline 1998 in den USA zum ersten Mal auf sich aufmerksam.

Wodka und Kettlebell sind bekannt, aber was ist „Pickle Juice“? Ganz einfach: Essiggurkensaft, den man mit jedem Glas Gurken oder Cornichons im Supermarkt kriegt. Klingt prickelnd? Wenn du ihn trinkst, verziehst du das Gesicht und musst dich schütteln. 

Ein Genuss ist dieser Saft vielleicht nicht. Obwohl: Es gibt sogar Rezepte für Whiskey-Sour mit Gurkensaft. Ein „New York Sour“ enthält Whiskey, Essiggurken-Saft und Rotwein. Es ist eine Variante des klassischen Whiskey-Sour-Cocktails, bei dem eine Schicht Rotwein über den bereits gemischten Cocktail gegossen wird. 

Aber Gurkensaft soll nicht schmecken, sondern helfen. Was Pavel Tsatsouline vermutlich meinte, war die Wirkung gegen einen Wodka-Hangover. Angeblich tötet Pickle Juice viele Bakterien in Mund und Rachen, die sonst für die Alkohol-Fahne sorgen. Essiggurken-Saft hilft aber auch gegen die Kopfschmerzen, heißt es. In der Flüssigkeit ist auch Zucker enthalten, was den sauren Geschmack abschwächt. 

In anderen Sportarten wird Pickle Juice wie ein Power Drink angeboten, ohne Fett und Zucker, aber mit vielen Mineralstoffen und Vitaminen. Als kommerzielles Produkt kann ein „Pickle Juice Shot“ auch recht teuer sein, je nach Marke und Qualität des Produkts. Einige Hersteller fügen andere Zutaten hinzu, um den Geschmack zu verbessern oder den Saft länger haltbar zu machen. 

Im Leistungssport wird ein „Pickle Juice Shot“ vor allem genommen, wenn Sportler auf die Extrameile gehen. Der Grund: Mit dem Schweiß verliert der Körper viel Salz. Dieses Defizit lässt sich mit natriumreichen Getränken wie dem Essiggurkensaft ausgleichen.

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